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Kos: Eine Insel, die einen Platz in Ihrem Herzen finden wird

​“Kos ist eine der nächsten griechischen Inseln zur Türkei und ähnelt unserem Land sehr, da sie viele Jahre unter osmanischer Herrschaft stand. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass mich einige der Orte auf der Insel an Urlaube in Izmir erinnern. Mit ihren schönen Restaurants und gastfreundlichen Menschen wird Kos sicherlich einen Platz in Ihrem Herzen finden.“

-Ufuk Kaan Altın

Kos ist eine der größeren griechischen Inseln und lässt sich mit der Fähre von Bodrum in 40–45 Minuten erreichen. Die Spuren einer langen Geschichte, die von den Karern bis zu den Osmanen reicht, sind an jeder Straßenecke zu spüren.

Auf dieser bezaubernden Insel gibt es zahlreiche Orte zu bestaunen: Überreste aus der Zeit vor Beginn unserer Zeitrechnung, Moscheen aus der osmanischen Zeit und der jahrhundertalte Baum, der mit Hippokrates, dem Vater der modernen Medizin, in Verbindung gebracht wird. Zuerst sollten Sie aber in die Seitenstraßen eintauchen. Jeder, der Izmir in den 1980ern erlebt hat, wir an Bornova erinnert. Sie werden sich denken, „Ich wünschte, Bornova wäre so wie hier geblieben.“ Leider ist das nicht der Fall.

Das Treffen mit Elver

Sobald Sie durch die Straßen geschlendert sind, sich in den Ort verliebt haben und einen Anflug von Melancholie hatten, ist es an der Zeit, zu essen. Vielleicht wird Ihre Wehmütigkeit von Vorfreude abgelöst, sobald Sie sich an einen Restauranttisch gesetzt haben – und ich spreche hier nicht von einer gewöhnlichen Mahlzeit. Meine erste Empfehlung ist „Nick the Fisherman“. Einige von Ihnen denken jetzt vielleicht „Warum Nick und nicht Nikos?“ Nunja, Nikos nutzte diesen Namen, während er in Australien lebte. Er zog im letzten Jahr mit seinem Sohn Larry zurück nach Kos und führt dieses 20 Jahre alte Restaurant. Ich treffe ihn an diesem Tag leider nicht, aber dank des freundlichen Elver (Manioglou) fällt seine Abwesenheit nicht stark ins Gewicht. Ich bin mir sicher, dass jetzt wieder Ihre Neugier geweckt ist – Elver ist eine der Leute, die von der Türkei auf die Insel kamen. Er hat seine Wurzeln in Konya und stammt von den Seldschuken ab. Er spricht fließend Türkisch, genau wie viele andere Menschen auf der Insel. Sogar die Straßenschilder sind manchmal auf Türkisch und man findet überall Rakı…

Toller Service und großartiges Essen

Aber zurück zum Nick the Fisherman… Elver erklärt alles mit Sorgfalt und ich überlasse mich seinen geschickten Händen.

Zuerst serviert er Knoblauchmuscheln in Olivenöl. Die Jakobsmuscheln sind fast roh, so wie sie sein sollten, und zergehen auf dem Gaumen. Als nächstes folgt die warme geräucherte Makrele. Vor Ort gibt es keine Makrelen, aber diese hier wurde speziell für das Restaurant angeliefert. Für die Oktopusbällchen interessiere ich mich nicht besonders, also überspringen wir sie einfach. Aber ich liebe die Riesengarnelen in Weißweinsauce. Dieses köstliche, leicht säuerliche Gericht wird mit Sahne, Olivenöl und etwas Senf serviert. Im Anschluss serviert Elver gefüllten Tintenfisch und gegrillten Oktopus. Der gefüllte Tintenfisch wird mit einer Füllung aus Tomaten, grünem Paprika, Feta und Petersilie zubereitet und schmeckt fantastisch. Elver beschreibt mir die Zubereitung des Oktopusses: „Die Griechen mögen gekochten Oktopus nicht wirklich, denn sie denken dann, dass er gefroren sein musste. Das ist etwas, das wir nicht gewohnt sind. Wenn man gegrillten Oktopus hier oder auf einer der anderen griechischen Inseln bestellt, bekommt man gegrillten Oktopus, der weichgeklopft und dann in seinem eigenen Salz in die Sonne gelegt wurde. Der Oktopus mag vielleicht etwas hart sein, aber man kann einfach etwas Olivenöl darüberträufeln und einen Spritzer Zitronensaft hinzufügen.“

Zu diesem leckeren Mittagessen trank ich noch 20 cl Rakı. Die Rechnung betrug 40 €, doch sie strichen den Betrag einfach durch und verlangten nur 30 €. Was für tolle Menschen!

Ein echtes Familienunternehmen

Nachdem ich mich ausgeruht hatte und die Mahlzeit langsam verdaut hatte, war es an der Zeit, dem Barbouni einen Besuch abzustatten, das direkt gegenüber vom Nick the Fisherman liegt. Vor zwei Jahren hatten befreundete Journalisten und ich bereits die Gelegenheit, das stilvolle Restaurant zum Mittagessen zu besuchen. Seitdem hat sich nichts verändert. Es ist noch genauso schön und das Essen schmeckt nach wie vor köstlich.

Der einzige Unterschied war, dass ich dieses Mal den Besitzer des Restaurants kennenlernte. Das Barbouni ist ein echtes Familienunternehmen. Die Mutter, Sevasti, der Bruder, Christos, und seine Schwester, Sotiria, leiten das Restaurant. Sie sind alle herzlich, gastfreundlich und haben Wurzeln in Karaman. Sie wanderten vor langer Zeit von Karaman nach Thessaloniki aus und eröffneten das Barbouni am Meer vor gerade einmal drei Jahren. Seitdem konnten sie sich eine beträchtliche Kundschaft aufbauen. Sie leisten tolle Arbeit und ernten jetzt die Früchte ihrer Mühen.

Als ich sagte, „Ich bin satt“…

Ich bin gespannt, welche Köstlichkeiten aus der Küche kommen werden. Ich bestelle einen extrem frischen Salat, gegrillten Halloumi, Garnelen-Saganaki und 20 cl Rakı. Zusammen mit dem Salat wird ein kleines geröstetes Pitabrot serviert und ein paar Scheiben geröstetes Brot, das mit Olivenöl beträufelt ist. Dazu werden Oliven, Olivenöl und eine Art Pfeffersauce gereicht.

Zuerst möchte ich über das Garnelen-Saganaki sprechen. Die Garnelen schmecken hervorragend und liegen in einer wässrigen Sauce aus Tomaten, Paprika und Feta. Die Mutter, Sevasti, will, dass ich als nächstes den in Zitrone marinierten Seebarsch probiere. Sie schafft es, mich zu überzeugen. Der Seebarsch ist so frisch als wäre er roh. Er wird in Zitronensaft gekocht und mit Olivenöl verfeinert. So simpel ist das Gericht.

Ich hatte absolut keinen Platz mehr für Fisch zum Mittagessen in meinem Magen frei. Trotzdem fragte ich: „Vielleicht kann ich noch irgendetwas Kleines probieren.“ Und sogleich kamen die Sardinen. Die Präsentation war gelungen, über den Geschmack kann ich jedoch nicht dasselbe sagen. Doch das war nicht der Fehler des Restaurants. Die Fische waren einfach noch nicht fett genug.

Auch wenn ich bereits satt war, wollten sie mich einfach nicht gehen lassen und servieren mir Semolina-Kuchen nach einem Rezept der Mutter mit etwas Vanilleeis als Beilage. Der Geschmack war sehr erfrischend.

Bis bald!

Ich wollte die Rechnung bezahlen, aber ohne Erfolg. Ich konnte sie lediglich nach Istanbul einladen. Für ein Abendessen inklusive Rakı kann man hier eine Rechnung von etwa 60–70 € erwarten. Und die Mahlzeit für zwei wird dabei extrem sättigend sein.

Ich verließ meinen Tisch glücklich und zufrieden. Ich fühlte mich erschöpft aber dankbar. Bis bald!

Nick the Fisherman

Adresse: 21 G. Averof St. Kos

Tel.: 00 30 22420 23098

Barbouni

Adresse: 26 G. Averof St. Kos

Tel.: 00 30 22420 20170

www.ilovebarbouni.com